Pressetermin: Archäologische Arbeiten und Pläne für die Burg St.Vith

Wie bereits auf unserer Webseite berichtet, startete Anfang September die dritte Grabung auf dem Burgareal von St.Vith. Bei einem gemeinsamen Pressetermin informierten Vertreter der Stadt St.Vith, der Minister für Kultur und Denkmalschutz der DG, Gregor Freches, sowie die Bürgerinitiative (BI) Burg St.Vith über den aktuellen Stand der Arbeiten. Fachliche Details und Hintergründe lieferte Audrey Olbertz vom Archäologischen Dienst der DG.

Im Wassergraben der Burg St.Vith wurden bereits 20 bis 25 gut erhaltene Krüge aus dem Spätmittelalter gefunden, was die vermutete Bauzeit der Burg von 1352 bis 1354 bestätigt. Zusätzlich wurden Baukeramik, Tierknochen und Lederfragmente entdeckt. Die dritte Grabung erfolgt in zwei Phasen: Noch in diesem Jahr wird die Mauer zwischen den Türmen freigelegt, 2025 folgt der Südturm. Die gesamte Grabung dauert etwa drei bis vier Monate, die Bodensanierung etwa zehn Tage.

Für künftige Generationen zugänglich

Die zukünftigen Funde der Ausgrabungen sollen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Geplant ist, das Zentrum für Aus- und Weiterbildung des Mittelstandes (ZAWM) für Restaurierungskurse im Bereich Denkmalschutz einzubinden. Zudem sollen regelmäßige Rundgänge auf der Baustelle stattfinden, um die Bürger in den Fortschritt einzubeziehen. Langfristig ist das Ziel, die freigelegten Mauern zu konservieren und für künftige Generationen zugänglich zu machen.

  • Die Ergebnisse sowie der Fortschritt der Arbeiten wurden von Kulturminister Gregor Freches, Bürgermeister Herbert Grommes und Schöffe Roland Gilson (vorne, v.l.n.r.) gemeinsam mit Anny Mathey und Lorenz Paasch von der Bürgerinitiative Burg sowie Audrey Olbertz vom Archäologischen Dienst der DG (hinten, v.l.n.r.) positiv bewertet. Foto: Arno Colaris / Grenzecho

  • Dr. Wolfgang Messerschmidt (Goldschmidt Archäologie, links) gab vor Ort auf dem Burgareal Auskunft über den aktuellen Stand der Grabungsarbeiten. Foto: Arno Colaris / Grenzecho

  • Dr. Wolfgang Messerschmidt (Goldschmidt Archäologie, links) gab vor Ort auf dem Burgareal Auskunft über den aktuellen Stand der Grabungsarbeiten. Foto: Arno Colaris / Grenzecho

Bürgermeister Herbert Grommes dankte der Bürgerinitiative (BI) Burg für ihren Einsatz, der wesentlich zur Akzeptanz des Projekts beigetragen hat. Es wurde beschlossen, rund 600.000 Euro für die Konservierung der Funde bereitzustellen. Weitere Schritte zur Nutzung der Burg sind in Planung, wobei nur regionale Materialien verwendet werden.

Eigenes Museum und Parkanlage

Die BI hat bereits konkrete Vorstellungen, wie die Burg später in Wert gesetzt werden könnte, z.B. durch die Einrichtung eines eigenen Museums und der Umwandlung des Burgareals in eine parkähnliche Anlage, ähnlich einem zweiten Stadtpark für St.Vith. „Wir brauchen ein eigenes Museum, weil das ZVS-Museum nicht über die räumlichen Möglichkeiten verfügt, um dieser Rolle gerecht zu werden. Aus unserer Sicht wäre es ratsam, dass die Stadt nach dem Haus Huppertz auch das Nachbaranwesen für diese Zwecke erwirbt”, erklärten  Anny Mathey und Lorenz Paasch von der BI-Burg bei der Pressekonferenz.